Reforestation

Viele setzten sich für eine bessere Umwelt ein. Mit dem Slogan „PANDA MITI BORESHA MAISHA“ – „PLANT TREES IMPROVE LIFE“ kämpfen die jungen Leute von Rusinga Youth Greening Movement für ihre Zukunft und mobilisieren ihre Nachbarn.

Einst war die Insel mit dichtem Wald aus einheimischen Bäumen bedeckt. Mit dem zunehmenden Bevölkerungswachstum im 20. und 21. Jahrhundert wurden die Bäume gefällt, um sowohl den Bedarf an Bauholz und an Holzbrennstoffen zu decken, als auch um Flächen für den Landbau zu gewinnen. Die Menschen sind immer noch auf Holz als Brennstoffquelle angewiesen und haben kaum Alternativen. Der in der ursprünglichen Kultur und dem Bewusstsein der einheimischen Bevölkerung – unter anderem durch Tabus – verankerte nachhaltige Umgang mit der Natur war verloren gegangen.

In den letzten Jahren erlebte die Insel einen Klimawandel und auch unvorhersehbares Wetter, was dazu führte, dass viele Landwirte aufgrund des Mangels an ausreichenden Niederschlägen geringe Ernteerträge verzeichnen konnten. Die Insel wird heute als halbtrockene Region eingestuft, obwohl sie in der Vergangenheit ein bewaldetes Gebiet mit guten klimatischen Bedingungen war, die das Wachstum von Feldfrüchten und auch den Lebensraum von Wildtieren unterstützten.

Mit Unterstützung unseres Vereins BaRuIs e.V. konnten unserer Partner seit 2020 drei Baumschulen gründen. Alle drei Baumschulen tragen sich nach einer Startinvestition selbst und arbeiten nach gemeinnützigen Prinzipien. Durch direkte Einbeziehung von Schülern in die Arbeit der Baumschulen werden Lerneffekte erzielt und Einstellungen zur Umwelt geändert.

Auch die kenianische Regierung hat der Situation Rechnung getragen und ist bestrebt, den kenianischen Waldbestand auf den international geforderten Standard von über 10 % Baumbestand auf der gesamten Landfläche zu erhöhen. Um dies zu erreichen, hat die nationale Regierung im Jahr 2021 alle Assistant Chiefs angewiesen, dafür zu sorgen, dass in ihren Zuständigkeitsbereichen die erforderliche Anzahl von Bäumen gepflanzt wird. Das bedeutet, dass auf Rusinga Island bis zum Jahr 2021 insgesamt über 300.000 Bäume gepflanzt werden sollen.

Voraussetzungen für erfolgreiche Pflanzungen sind:

• Bereitstellung von Setzlingen in ausreichender Anzahl und Sortenbreite durch einheimische Baumschulen,
• Einzäunung der Pflanzgebiete, um die Setzlinge vor Tierverbiss zu schützen,
• Bereitstellung von Wassertanks, um die Setzlinge in der ersten Trockenzeit bewässern zu können,
• Verbindung von Baumpflanzungen mit Methoden der Permakultur und Mehretagenanbau (Agroforestry),
• Motivation der Bevölkerung durch Werbekampagnen, beispielgebende Projekte und Einbindung der Schulen für pädagogische Umweltprojekte.